Der Malteser Kinderhospizdienst in Fulda feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen. Seit acht Jahren ist Ute Sander als hauptamtliche Koordinatorin im Dienst. Die 65-Jährige ist Diplom-Sozialarbeiterin und war vor ihrem Engagement bei den Maltesern als Leiterin einer Seniorenbegegnungsstätte aktiv. Bei ihr laufen alle Fäden im Kinderhospizdienst zusammen. Von A wie Akquise neuer ehrenamtlich Helfenden bis Z wie Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Verbänden.
Was macht für Sie die Arbeit im Malteser Kinderhospizdienst aus?
Hier möchte ich mehrere Punkte nennen: Zum einen schätze ich die Vielfalt der Aufgaben mit relativ großer Gestaltungsfreiheit. Zum anderen mag ich die partnerschaftliche Arbeit mit den Ehrenamtlichen – wir sind auf Augenhöhe und arbeiten Hand in Hand. Und nicht zuletzt: die Beziehungsarbeit mit den Kindern und ihren Familien. Bei jeder neuen Anfrage ist es wie ein leerer Raum, den wir, sprich Ehren- und Hauptamtliche, gemeinsam mit den Familien einrichten.
Welche Aspekte empfinden Sie persönlich als bereichernd?
Ich spüre eine tiefe Sinnhaftigkeit meiner und unserer Arbeit. Das äußert sich zum Beispiel darin, dass wir manchmal mit relativ wenig relativ viel bewirken können. Die überwiegende Unbefangenheit der Kinder, ihre Lebensfreude und ihre Offenheit für das, was wir ihnen anbieten, erlebe ich als etwas sehr Besonderes. Ich habe großen Respekt vor dem, was die Familien in ihrem Alltag bewältigen, und daraus resultierend kann ich mir immer wieder bewusst machen, was wirklich wichtig ist im Leben.
Was wünschen Sie dem Malteser Kinderhospizdienst Fulda für die nächsten zehn Jahre?
Ich habe vor allem drei Wünsche: eine gute finanzielle Ausstattung, um für diese wunderbare Arbeit auch die notwendigen zeitlichen Ressourcen zu haben. Weiterhin so interessierte und engagierte Ehrenamtliche, die mit viel Herzblut den Familien beistehen. Und eine Öffentlichkeit bzw. Gesellschaft, die sich diesem Thema öffnet und ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass es beim Kinderhospizdienst nicht immer direkt ums Sterben geht, sondern wir ab Diagnosestellung über lange Zeit und ganz vielfältig die Familien unterstützen können.
Zum Jahresende geht Ute Sander in den wohlverdienten Ruhestand. Die Malteser suchen bereits jetzt eine Nachfolgerin bzw. einen Nachfolger, um einen fließenden Übergang zu schaffen.